Donnerstag, 18. September 2014

Phänomenta Lüdenscheid



Physik und Technik für alle Altersklassen

In der Phänomenta in Lüdenscheid - zur Eröffnung 1996 das erste Science-Zentrum in Nordrhein-Westfalen - gibt es Grundlagenphysik und Technik in über 120 Experimenten für alle Altersklassen. Lohnt sich ein Besuch? Lesen Sie weiter um es herauszufinden.






Außenansicht der Phänomenta
Man sieht der Phänomenta nicht an, dass hier ein
Science-Center hinter der unauffälligen Fassade steckt.
Foto: Daniel Klas
Auf den ersten Blick unscheinbar

Von außen macht die Phänomenta keinen auffälligen Eindruck. Ein weißes Gebäude mit roten Fensterrahmen, die eher an Stadtverwaltung erinnern, als an Physik-experimente. Nebenan wird zurzeit eifrig gebaut. Denn durch das Strukturförder-programm von Nordrhein-Westfalen Regionale 2013, wird die Phänomenta derzeit um etwa 2000 Quadratmeter erweitert. Die Baustelle hindert aber nicht an einem Besuch, da die Öffnungs-zeiten und derzeitigen Exponate davon nicht beeinträchtigt werden. 






Auch von innen wirkt die Phänomenta im ersten Moment
nicht sehr aufregend. Aber wenn man die ersten Experimente

gemacht hat, wird es schnell spannend. Foto: Daniel Klas
Also Eintritt bezahlen und losgehen. Keine drei Meter vom Eingang entfernt gibt es auch schon die ersten Exponate. Verzerrende Spiegel oder ein Kamerapult mit dem man seine Haut in Nahaufnahme beobachten kann, sorgen für erste Aha-Erlebnisse. Auf einer Leinwand sieht man Kamerabilder des Raumes mit Zeitverzögerung. Dadurch wird simuliert, wie lange das Licht vom Mond bis zur Erde und wieder zurück braucht.




Abwechslung in jedem Raum
 

Was passiert mit Schall im Vakuum? Wenn man die Luft
aus der Glocke pumpt, kann man die Glocke im Inneren
kaum noch hören. Foto: Daniel Klas
Optische Täuschung: Die Wahrnehmung des Auges
lässt sich bei rotierenden Scheiben leicht austricksen. 
Foto: Daniel Klas
Die Exponate sind auf drei Etagen – barrierefrei – verteilt. Die Themengebiete sind aber nicht auf die Räume verteilt, sondern bunt gemischt. Das sorgt dafür, dass man immer wieder auf verschiedenen Gebieten der Physik etwas lernt. Erst ein Akustik-Experiment, daneben ein pneumatischer Motor; so wird es nicht eintönig, was gerade für die jüngeren Besucher spannender ist. Das Niveau der Experimente und der physikalischen Prinzipien die dahin-terstecken, variiert auch. Dadurch lernen auch Besucher, die schon einiges an Physik- und Technikwissen mitbringen, hier und da etwas dazu.
Die Exponate sind mit einem kurzen Text versehen, der die Anwendung erklärt. Was es mit dem jeweiligen physikalischen Prinzip auf sich hat, wird in einer Mappe erläutert, die sich in jedem Raum befindet. Das sorgt dafür, dass die Besucher erstmal selber grübeln und versuchen das Experiment zu verstehen. Einziger Nachteil: Wenn es mal voll ist, muss man vor der Mappe warten, um die Erklärung zum Experiment zu lesen.




Online-Inhalte zur Vorbereitung


Hebelwirkung: Wenn man an der richtigen Stelle drückt,
kann man sogar einen Autostoßdämpfer zusammen-
pressen. Foto: Daniel Klas
Um dem etwas vorzubeugen, lohnt es sich, vor dem Besuch einmal die Internetseite der Phänomenta zu besuchen. Hier gibt es nämlich haufenweise Begleitmaterial zu den Experimenten. In drei Bildungsstufen eingeteilt - Kindergarten, Grundschule und Sekun-darstufe I – findet man PDF-Dateien zum Herunterladen und ausdrucken. Diese sind vornehmlich an Erzieher bzw. Lehrer gerichtet, und können vor oder auch nach dem Besuch gemeinsam bearbeitet werden. Neben den Erklärungen zu den verschiedenen physikalischen Grundlagen, finden sich dort auch Anleitungen für eigene Experimente. So kann der Lern- und auch der Spaßfaktor nochmal erhöht werden. Auch gibt es auf der Internetseite die Beschreibungen zu jedem Experiment. Wer also mit seinem Sohnemann einen Besuch plant, kann sich hier gut vorbereiten, damit er dann auch alles erklären kann.


Führungen? Nein danke.

Schwebender Ball: Durch den Luftstrom, der den
Wasserball umströmt, fällt er nicht auf die Erde.
Foto: Daniel Klas
Gemäß dem Phänomenta-Motto „Anfassen erwünscht“, gibt es keine Führungen für Gruppen. Die Besucher sollen selber auf Erkundungstour gehen, experimentieren, herumprobieren. Damit dann aber ein wirklicher Lerneffekt erzielt wird, sollte das Begleitmaterial der Internetseite bearbeitet, oder zumindest die Erklärungen zu den Experi-menten durchgelesen werden.



Preise und Rahmenprogramm

Der Eintrittspreis für die Phänomenta beträgt acht Euro für Erwachsene und sieben Euro für Kinder, Studenten, Azubis etc. Zusätzlich gibt es natürlich Gruppenkarten und sogenannte Maxi-Karten für Familien. Im angeschlossenen Café kann man bei Kaffee und Kuchen das Gelernte verarbeiten. Für die Souvenirsammler gibt es auch einen kleinen Shop, in dem man neben Büchern und Spielen auch physikalische Andenken kaufen kann.








Weitere Bilder 

 

Gehirn austricksen: Einen Stern nachzeichnen. Klingt nicht besonders schwierig. Aber über wenn man nur über einen Spiegel beobachten kann, was man tut, fällt dem Gehirn die Auge-Hand-Koordination extrem schwer. Foto: Daniel Klas

Mit einer Art Trommel kann man eine Kerze auf Entfernung löschen: Durch ein Loch im Boden wird die Luft verwirbelt und in Richtung der Kerze gedrückt. Foto: Daniel Klas
Wellenbildung: Dieser Plexiglasbehälter ist mit Flüssigkeiten unterschiedlicher Dichte gefüllt. Durch Kippen des Zylinders, kann man beobachten wie sich Wellen bilden. Ganz ähnlich wie bei den Wellen im "echten" Meer. Foto: Daniel Klas
Auch Mathe kann man hier lernen: Der Satz des Pythagoras wird anhand von Flüssigkeit erklärt. Die Flächen der kleineren Vierecke, passen genau in das große. Foto: Daniel Klas

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen